Editorial
Grossraubtiere, Wetter, Klima
Etzel und Bachtel sind beliebte Wanderziele
am Zürichsee und im Zürcher
Oberland. Etzel und Bachtel stehen auch
für langjährige Traditionen von SAC Sektionen
in der Region. Am ersten Dezembersonntag
treffen sich Mitglieder
verschiedener SAC-Sektionen zur Etzelzusammenkunft.
Am ersten Wochenende
nach dem Neujahr wird zur Bachtel-Réunion
eingeladen. Beide Anlässe starten
mit einem Vortrag, orientiert an den Interessen
von SAC-Mitgliedern. Ein feines
Mittagessen mit Dessert folgt. Danach
machen sich die Teilnehmenden wieder
auf den Heimweg.
Im Dezember 2022 an der Etzelzusammenkunft
informierte Ursula Sterrer von
KORA (Raubtierökologie und Wildtiermanagement)
über Grossraubtiere wie
Wolf, Luchs oder Bär. Nach einer Vorstellung
dieser Tiere berichtete Ursula
darüber, wie wir uns beispielsweise auf
Bergwanderungen bei Begegnungen mit
Grossraubtieren verhalten sollten. Dazu
gibt es einfache und empfehlenswerte
Tipp-Sammlungen (siehe zum Beispiel
www.kora.ch). Dies hilft bei der SAC Grundhaltung
«Nutzen und Schützen»
für naturverträglichen Bergsport und eindrückliche
Naturerlebnisse. Bemerkenswert
und einordnend ist ein Vergleich mit
dem Thema 2021 der Etzelzusammenkunft:
Zecken und Bettwanzen seien für
Menschen gefährlicher als Grossraubtiere.
Anfangs Januar trafen sich SAC-Mitglieder
aus verschiedenen Sektionen zur
Bachtel-Réunion im Hasenstrick; auch
sieben Mitglieder der Sektion Manegg
waren mit dabei. Gaudenz Flury von SRF
Meteo ordnete die verschiedenen Wetter-
Prognose-Ansätze ein. Je näher zum Beispiel
bei einem Touren-Zeitpunkt, desto
präziser sind die Prognosen, wobei immer
mit Überraschungen zu rechnen ist.
Wetter wird als physikalischer Zustand
der Atmosphäre an einem bestimmten
Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt definiert.
Im Vergleich dazu: Klima gilt als
mittlerer statistischer Zustand der Atmosphäre
über einen längeren Zeitraum von
mindestens 30 Jahren. Mittelwerte und
Extreme sind dabei zu beachten. Gaudenz
wies eindringlich auf die nachgewiesene
globale Erwärmung hin, welche nachweislich
von den Menschen gemacht wurde
und wird.
Trockene Sommer, mehr Hitzetage, heftige
Niederschläge und schneearme Winter
sind mögliche Auswirkungen. Die Gletscher
werden immer schneller schmelzen.
«Wir haben es in der Hand», schloss
Gaudenz Flury, «und können eine klimaverträglichere
Entwicklung ermöglichen».
Diese Hinweise blieben hängen.
Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen
auf die Tourenmöglichkeiten
in den Bergen. Ebenso werden Hüttennutzung
und -betrieb stark beeinflusst
durch die Klimaveränderungen. 2019 hat
die Abgeordnetenversammlung in Lugano
die Unterstützung der Gletscher-Initiative
beschlossen. Anfang 2022 wurde die SAC Klimastrategie
veröffentlicht, welche den
SAC mit 10 Stossrichtungen auf den Weg
Richtung Netto Null im Jahr 2040 bringen
will. Dies ist verbunden mit einem ersten
Aktionsplan für die Jahre 2022 bis 2025
– mit ersten Umsetzungsergebnissen und
-erfolgen.
Im Juni 2023 wird in der Schweiz über den
indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-
Initiative (Klimazielgesetz) abgestimmt.
Gemäss Mitteilung vom 19. Januar 2023
setzt sich der SAC für ein klares Ja zum
Klimazielgesetz ein. Dieser Bericht über
Etzelzusammenkunft und Bachtel-Réunion
konkretisiert «Nutzen und Schützen»,
etwa beim Umgang mit Grossraubtieren.
Es handelt sich ebenso um eine Einladung
an die Mitglieder der Sektion Manegg,
beim Ausfüllen der Abstimmungzettel für
den 18. Juni 2023 den SAC-Positionsbezug
in den Überlegungen zu berücksichtigen.
Toni W. Püntener,
Präsident SAC Sektion Manegg